Das Projekt

Die Zahl der Menschen in Europa, die unter posttraumatischen Belastungssymptomen (PTSS) leiden, wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich zunehmen. Zu den wichtigsten Ursachen, mit denen sich dieses Projekt befassen wird, gehören (1) konfliktbedingte Flüchtlingsströme und andere Migrationsbewegungen, (2) Covid 19 und seine Folgen sowie (3) Naturkatastrophen wie Erdbeben, Brände, Überschwemmungen und Vulkanausbrüche.

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Gründliche Bedarfsanalysen zeigen, dass insbesondere im öffentlichen Sektor viele Berufsgruppen bei ihrer Arbeit mit Klienten mit PTBS konfrontiert sind. Diese Berufsgruppen haben zwar ihre spezifische Berufserfahrung, aber keine medizinische oder psychiatrische Ausbildung im Umgang mit einer Person, die an PTBS leidet.

Folglich schätzen sie ihre Klienten häufig falsch ein. Ein traumainformierter Ansatz erkennt das Vorhandensein von Traumasymptomen an und erkennt die Rolle an, die das Trauma im Leben einer Person gespielt hat, und erfordert einen Paradigmenwechsel von der Frage „Was ist mit dir los?“ zur Frage „Was ist mit dir passiert?“. Die Umsetzung einer traumainformierten Beratung hilft den Fachkräften, die Auswirkungen von Traumata zu erkennen, zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Mit diesem Projekt werden drei Ziele verfolgt: (1) Sensibilisierung der im öffentlichen Sektor tätigen Fachkräfte für das Auftreten von PTBS, (2) Vermittlung von Fähigkeiten zur Erkennung von PTBS bei ihren Klienten, Förderung ihrer Eingliederung und Abbau von diskriminierungsbedingten Barrieren und (3) Verbesserung der Dienstleistungs- und Beratungsarbeit der im öffentlichen Sektor tätigen Fachkräfte.

Um diese allgemeinen Ziele zu erreichen, sind die spezifischen Ziele:

  • Erstellung eines benutzerorientierten Leitfadens für Fachleute, die im öffentlichen Sektor tätig sind, um ihr Bewusstsein für das Auftreten von PTBS bei ihren Klienten zu schärfen, und
  • Entwicklung eines Katalogs mit einer Sammlung von Fallstudien, die die häufigsten Arbeitssituationen veranschaulichen und Beispiele dafür liefern, wie auf Klienten, die unter PTBS leiden, reagiert werden kann;
  • Entwicklung von Schulungsmaterialien zu den jeweiligen Kapiteln des Leitfadens und den einzelnen Fallbeispielen;
  • Ermöglichung der Vernetzung und des Erfahrungsaustauschs durch die Einrichtung einer E-Plattform für den Zugang zu allen Inhalten und Schulungsmaterialien;
  • Sofortiger Zugang zu den Produkten durch die Entwicklung von mobilen Anwendungen für Smartphones;
  • Nachhaltigkeit durch die Bereitstellung des Zugangs zu den Projektergebnissen für mindestens fünf Jahre nach Ende des Projekts, d. h. bis 2028.

Das Thema dieses Projekts erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der Fachwissen in den Bereichen Psychiatrie und Medizin, Sozialarbeit, Recht und Justiz, Erwachsenenbildung, Medienkompetenz und nicht zuletzt fortgeschrittenes IT-Know-how umfasst, um die Inhalte für die Zielgruppe attraktiv zu gestalten. Dies wird durch die sektorübergreifende Zusammenarbeit und, um möglichst viele europäische Länder zu erreichen, durch die transnationale Partnerschaft erreicht. Dies wird insbesondere durch die zahlreichen Netzwerke erleichtert, in denen die Partner und das Schlüsselpersonal dieses Konsortiums engagiert sind.

Das Projekt wird es den Projektpartnern auch ermöglichen, sich in ihren jeweiligen Ländern als führende Kompetenzzentren für Wissen und Ausbildung im Umgang mit posttraumatischen Belastungssymptomen in der Bevölkerung zu etablieren.